Erfolgsstrategien der Strafverteidigung bei Sexualdelikten.
Wer mit dem Vorwurf eines Sexualdelikts, wie sexuelle Nötigung, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch oder Besitz und Verbreitung von Kinderpornographie konfrontiert wird, befindet sich schnell in einem Zustand existentieller Bedrohung. Schon mit dem bloßen Vorwurf setzt eine Dynamik ein, die ihn in persönlicher und beruflicher Beziehung unter massiven Druck setzt.
Für eine erfolgreiche Verteidigung gibt es deshalb eine Grundvoraussetzung: Das Vertrauensverhältnis zwischen dem Mandanten und seinem Anwalt, in dem die extreme Belastung und alles, was dazu gehört, offen thematisiert werden kann.
Das reformierte Strafrecht macht es Beschuldigten nicht leicht. Nicht nur die Strafen sind verschärft, auch die Schwellen zu einer strafwürdigen Handlung sind herabgesetzt und die Aussichten auf Erfolg stehen oft im Schatten des Opferschutzes. Meine lange Erfahrung sagt mir: Die Erfolgsaussichten verbessern sich, je früher die Verteidigung einsetzen kann. Ist das der Fall, sollte eine effiziente Strafverteidigung alles daran setzen, das Verfahren zum Abschluss zu bringen, ehe es zur Anklage kommt. Es erspart zudem die Öffentlichkeit einer Verhandlung und kann den sozialen Druck erheblich mindern. Auf allen Stufen der Verteidigungsarbeit liegt der Schlüssel zum Erfolg in der hochentwickelten Fähigkeit, mit der Methode der forensischen Aussagepsychologie die Belastungsaussage in Ihrer Glaubhaftigkeit zu entkräften.